Was Sie als Unternehmen vom „Nüßlein-Skandal“ lernen können
Gegen den CDU-Politiker Robert Nüßlein wird unter anderem wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern im Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Atemschutzmasken ermittelt.
Nach übereinstimmenden Berichten hatte Nüßleins Firma “Tectum Holding” 660.000 Euro erhalten. Als Zwischenhändler agierte Herr Thomas Limberger. Auch gegen ihn ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft München wegen des Verdachts der Bestechung.
Eine Situation die zum Einen in jedem Unternehmen passieren kann, und zum Anderen mit einem funktionierenden Compliance Management vermeidbar ist … mit einem Compliance Management, welches der Korruptionsprävention Vorschub leistet.
Korruptionsprävention ist ein schwieriges und nicht zu unterschätzendes Thema – Gründe, warum es zu Korruption kommt, habe ich in dem Artikel zum Faktor Mensch im Compliance Management ausgeführt: Der menschliche Faktor im Compliance Management – Compliance-Beratung (business.blog)
Die wichtigsten Bausteine zur Korruptionsprävention sind:
- eine Kultur, in der Korruption weder akzeptiert noch toleriert wird (Verhaltenskodex)
- eine Risikoanalyse
- Handlungsanweisungen
- Schulungen und Kommunikation
- feste Ansprechpartner
Eine compliance-gerechte Unternehmenskultur stellt oftmals hohe Anforderungen an das Unternehmen. Führungskräfte und Unternehmensinhaber sind angehalten die Kultur vorzuleben.
Bei einer Risikoanalyse wird das ganze Unternehmen betrachtet: „Welche Bereiche und Themen meines Unternehmens sind besonders gefährdet?“ „Welche Geschäftspartner unterliegen einem hohen Risiko?“ Dazu gehört auch, die potentiellen Schäden zu betrachten.
Die Risiko-Analyse bietet die Grundlage für die Implementierung von Handlungsanweisungen / Richtlinien. Diese sollten dem Anspruch „kurz und verständlich“ entsprechen – es liest sich niemand gerne seitenweise eine Richtlinie durch, die womöglich noch mit vielen Fachbegriffen bestückt ist.
Durch gezielte Kommunikation und Schulung – insbesondere in den besonders bzgl. Korruption gefährdeten Bereichen – holt man die Mitarbeiter ab, informiert und stellt sicher, dass die Regularien verinnerlicht werden.
Die Möglichkeiten der Schulungen und Kommunikation ist vielfältig und reicht vom Präsenztraining über Online-Training bis hin zu Flyern, Comics etc. Wichtig ist eine kontinuierliche Kommunikation – eine einmalige Schulung beispielsweise wird keinerlei Effekt haben.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist ein fester Ansprechpartner für die Mitarbeiter als Anlaufstelle für Fragen oder auch die Meldung eines Korruptionsverdachts. Dieser Ansprechpartner kann ein interner Ansprechpartner oder ein externer Ombudsmann sein.